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Die Gedenkstätten-AG in Dachau und München

Die Gedenkstätten-AG in Dachau und München

Fahrt der Gedenkstätten-AG nach Dachau und München vom 03. – 07. Juni 2024

In Kooperation mit der Karl-Arnold-Stiftung Köln konnte die GSS zum ersten Mal im Rahmen einer AG für die neunten Klassen eine mehrtägige Gedenkstättenfahrt anbieten und durchführen. Finanziell unterstützt wurde die Fahrt darüber hinaus vom Förderverein unserer Schule, der Stiftung Kolpinghaus Gütersloh und der Stadt Gütersloh. Vielen Dank dafür!
Am 03. Juni ging es mit Frau Herzig, Frau Madden, Herrn Müschenborn, dem Referenten der Stiftung, und den 25 Schüler*innen der Gedenkstätten-AG Richtung München. Nach vielen Stunden Busfahrt, vor allem bedingt durch die Überschwemmunslage in Süddeutschland, kam die Gruppe gegen Abend in der Jugendherberge in München an.
Direkt am nächsten Tag ging es ins Max-Mannheimer-Studienzentrum in Dachau, wo die Teilnehmer*innen auf den anstehenden Besuch der KZ-Gedenkstätte vorbereitet wurden. Von zwei Mitarbeiterinnen des Studienzentrums wurden die Erwartungen, Gefühle und Fragen abgefragt und besprochen. Nach der Mittagspause ging es zu Fuß in die KZ- Gedenkstätte Dachau, wo eine Führung über das Gelände der Gedenkstätte und die Dauerausstellung durchgeführt wurde. Alle bekamen einen ersten Eindruck vom Leben und Sterben in einem Konzentrationslager.
Auch am nächsten Tag besuchten wir zunächst das Studienzentrum und befassten uns anhand des Films „Masel Tov Cocktail“ mit dem Thema Antisemitismus in unserer heutigen Gesellschaft. Nach der Mittagspause wurde erneut das Gedenkstättengelände aufgesucht. Hier hatte jede/r etwas Zeit für sich, um sich das Gelände noch mal genauer anzugucken. Außerdem wurden selbstständig Aufgaben bearbeitet, zum Beispiel hinsichtlich des Lebens in den Außenlagern oder der Arbeit auf den Plantagen, wo die Häftlinge unter schwierigsten Bedingungen Kräuter anbauen mussten.

Den vierten Tag verbrachten die Schüler*innen im NS- Dokumentationszentrum in München mit einer Führung. Hier ging es vor allem um die Rolle Münchens im Nationalsozialismus, aber auch um den Aufstieg der NSDAP und die dahinterstehende Ideologie. Anschließend besuchte die Gruppe die Weiße-Rose-Stiftung in der Ludwig- Maximilians-Universität München (LMU), wo es genauer um die Geschichte der Weißen Rose und die Geschwister Scholl ging. Im Lichthof der LMU hatte die letzte Flugblattaktion von Hans und Sophie Scholl stattgefunden. Dort kam es auch zu ihrer Verhaftung. Nach diesen intensiven Tagen hatten die Jugendlichen Zeit, München zu erkunden, da es am nächsten Tag schon wieder nach Hause ging.
Die Fahrt hat uns alle sehr bewegt und zum Nachdenken angeregt. Wir haben viel mehr über die Zeit des Nationalsozialismus gelernt, als es durch den normalen Unterricht in der Schule möglich ist. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Antisemitismus heute hat uns außerdem gezeigt, dass es wichtig ist, wachsam zu sein, und für die demokratischen Werte und Grundrechte einzutreten. .

Einen guten Eindruck von unserer Auseinandersetzung mit dem Thema geben die folgenden Zitate zur Fahrt einiger Schüler*innen wieder:
„Mitnehmen tue ich, dass ich sehr dankbar sein sollte, in einem friedlichen Deutschland leben zu können.“
„Ich war ehrlich geschockt, wie die Menschen damals gelebt haben und sowas tut im Herzen weh.“
„Ich fühle mich dabei traurig, wie dünn die Häftlinge waren und dass so viele Menschen ohne Grund gestorben sind.“
„Ich hatte ein komisches und unwohles Gefühl als ich mich auf der Gedenkstätte befunden habe, da mir bewusst war, dass tausende Menschen da gestorben sind.“
„Ich weiß jetzt wie eine Gedenkstätte in echt aussieht und was Hitler wirklich gemacht hat. Davor habe ich mir die Zeit damals nicht so schwer vorgestellt.“
„Ich war geschockt über das Ausmaß und die Anzahl der Ermordungen.“
„Ich hätte nicht gedacht, dass es was in mir auslöst. Vor der Fahrt war ich nicht so, wie ich es in der Gedenkstätte war. Ich wurde ernster und habe gemerkt, dass es nicht zum Spaßen ist.“
„Social Media hat viele Fake News über das Thema.“

Vielleicht kann aufgrund des großen Erfolges und der generellen Bedeutung einer Gedenkstättenfahrt die Erinnerungsarbeit im nächsten Schuljahr in der Gruppe Circle of Remembrance fortgesetzt werden.

Sina Sorichter und Silja Jann (9c) für die Gedenkstätten-AG