Bericht zur 15. Jahrestagung der Europaschulen in Nordrhein-Westfalen – „Erinnern für die Zukunft“
Am 24. November 2025 fand im Landtag in Düsseldorf die 15. Jahrestagung des Netzwerktreffens der Europaschulen in Nordrhein-Westfalen statt. Gleichzeitig wurden an diesem Tag die neuen Europaschulen zertifiziert und zahlreiche Schulen für ihre erneute erfolgreiche Rezertifizierung geehrt. Unter dem diesjährigen Motto „Erinnern für die Zukunft“ stand die Bedeutung historischer Verantwortung und europäischer Werte im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Der offizielle Beginn war um 10:00 Uhr, musikalisch begleitet durch das Schulorchester des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums sowie der Friedrich-Bayer-Realschule Wuppertal, die den feierlichen Rahmen eindrucksvoll unterstützten.
Die ersten Grußworte sprachen Frau Mikat, gefolgt von Herrn Stefan Engstfeld (MdL) sowie der Ministerin für Schule und Bildung, Frau Dorothee Feller. In ihren Reden erinnerten sie daran, wie wichtig zwischenmenschliche Begegnungen für Europa sind und dass gerade diese Begegnungen das Fundament eines geeinten Europas bilden. Besonders hervorgehoben wurden die 80 Jahre Frieden in Europa – eines der größten Friedensprojekte der Geschichte. Gleichzeitig wurde betont, dass dieser Frieden keinesfalls selbstverständlich ist.
Ein zentraler Programmpunkt waren die Rezertifizierungen und Zertifikate für neue Europaschulen. Auch die Geschwister-Scholl-Realschule zählt zu den 250 Europaschulen in NRW und wurde zum dritten Mal rezertifiziert. Immer wieder wurde deutlich: Die Lehren der Vergangenheit dürfen nicht vergessen werden, wenn wir die Zukunft Europas gestalten wollen. Demokratie, Frieden und Zusammenhalt müssen aktiv gelebt werden – im Unterricht, im Miteinander und im europäischen Austausch. Dafür wird mit ihrer Arbeit in den Europaschulen ein Grundstein gelegt.
Ein besonderer Höhepunkt war die Rede von Wiel Lenders, dem ehemaligen Leiter des Freiheitsmuseums in Groesbeek (Niederlande), einem Haus der Erinnerungskultur zum Zweiten Weltkrieg. Lenders betonte, dass Geschichte nur verstanden werden kann, wenn man sie grenzüberschreitend und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Er erinnerte daran, dass der Zweite Weltkrieg eine der größten humanitären Katastrophen war, mit 70 bis 80 Millionen Todesopfern.
Er sprach auch vom „Geschenk“, das Europa vor 80 Jahren erhalten habe: Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – ein Erbe, das geschützt werden müsse. Denn erst wenn man diese Werte verliert, erkenne man ihre Bedeutung. Lenders knüpfte den Bogen zur europäischen Integration: von der Montanunion 1951, gegründet durch Persönlichkeiten wie Jean Monnet, Konrad Adenauer und Robert Schuman, bis hin zur heutigen Europäischen Union – als ein Projekt des Friedens und der gemeinsamen Verantwortung.
Die 15. Jahrestagung machte deutlich, wie bedeutend das Netzwerk der Europaschulen für NRW und die gesamte EU ist: Es macht Europa bunter, stärker und vor allem lebendig – heute und für die Zukunft.
Abschließend erfolgte noch eine Diskussionsrunde und ein Café der Möglichkeiten zum Austausch.
An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an alle Mitwirkende insbesondere an die Schülerschaft und das Kollegium die die Europaarbeit gestalten, ohne Euch wären wir nicht ein drittes Mal Europaschule geworden.
CIN/KO
