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Peter Pan – ein persönlicher Rückblick

Peter Pan – ein persönlicher Rückblick

Ich sitze seit mehreren Tagen wieder abends am Schreibtisch, gehe wieder jeden Tag in die Schule, mache Unterricht im Klassenraum. Und zwischendurch, wenn ich das Musical zu sehr vermisse, schaue ich mir die Filme der Aufführungen an. Ich schaue sie mir gerne an, weil sie am Besten zeigen, wie gut die beiden Aufführungen gelungen sind. Sie halten fest, wie liebevoll und bunt wir das Bühnenbild gestaltet und wie sorgfältig wir die Kostüme ausgewählt haben. Sie zeigen das Lachen und die Begeisterung des Publikums. Sie erzählen von der unglaublichen Unterstützung, die wir von allen Seiten bekommen haben. Vor allem erzählen sie vom Höhepunkt  unseres einzigartigen gemeinsamen Abenteuers.

Am Montag den 22.04 wurden Requisiten, Bühnenbild, Lichter und Musik mit dem netten, ruhigen und professionellen Technikteam des Theaters Gütersloh zusammengefügt. Alles, was wir uns auf Papier seit Monaten vorgestellt hatten, klappte und „lebte“ auf einmal auf der Bühne. Nachmittags folgten zwei komplette Durchläufe mit Chor und Ensemble der Musical-AG. Es herrschte absolute Konzentration. Es lief gut, auch wenn die Schülerinnen und Schüler sich noch oft „Lauter“ oder andere Bemerkungen dieser Art anhören mussten.

Nicht mal 24 Stunden später fand unsere Premiere statt. Unser Ensemble wurde zum Schminken rechtzeitig bestellt, Bärte und Schnurrbärte wurden aufgeklebt und Kostüme wurden angezogen. Nach ein paar Aufwärmübungen und viel zu vielen Süßigkeiten im Magen standen wir im Halbdunkel auf der Nebenbühne. Neun Monate Vorbereitung für diesen Moment! Wir hörten die Rede von Herrn Indenkämpen, unserem Schulleiter aus dem Off. Die Aufregung war bei den meisten von uns riesengroß. „Ich will nicht hingehen!“, „Ich kann das nicht!“, „Was ist mein erster Satz?“, „Ich muss aufs Klo!“, „Ich habe alles vergessen!“. Diese Ängste waren allerdings Schnee von gestern, sobald die Stimmen von Ninwe (7a) und der Fünftklässler*innen bei der ersten Nummer im Saal gemeinsam klangen. Unsere Schauspieler:innen gaben ihr Bestes, alle – ohne Ausnahme – während der gesamten Aufführung. Ihre wundervolle Energie war deutlich zu spüren. Wir erlebten selbstbewusste und glückliche Schüler:innen, die sich an dem Abend als ein großartiges Team erwiesen. Zwischen den Szenen hörte ich Sofia H. (10d) sagen: „Ich bin so glücklich!“. Ich sah aber auch, wie alle hinter den Kulissen mitfieberten, mitlachten und mittanzten. Es war wundervoll! Fast 500 Zuschauer waren begeistert.

Bei der zweiten Aufführung (Besetzung Tyron) am Mittwoch wiederholte sich das Abenteuer. Nur mit anderen Hauptrollen. Zu dem Glücksgefühl des ersten Abends kam vielleicht schon die Nostalgie und die Traurigkeit dazu. Zum Glück waren wir an dem Abend noch gut beschäftigt. Innerhalb von einer Stunde waren alle Kulissen, Kostüme und Requisiten wieder in einen LKW geladen und zurück in der GSS. Herr Große-Banholt organisierte einen Musical-Bus, der uns zurück in die Schule brachte. Wir luden den LKW aus und dann gab es eine Aftershow-Party! Mit der traditionellen Musical Pizza. Wir tanzten und spielten noch alle gemeinsam, bis die Füße wehtaten und wir müde wurden. Beim Verabschieden fragte mich Theo (9c): „Und, was machen Sie jetzt mi Ihrer ganzen Freizeit Frau Aussems?“
Gute Frage, Theo…

Jetzt freue ich mich auf das nächste Musical! Wir träumen und fangen an andere Abenteuer zu planen, die auf der Bühne erfolgreich enden werden.

Laure Aussems
Im Namen der gesamten Musical-AG

 

Fotos: Maximilian Gaisendrees