Rund 150 Kinder aus sechs Gütersloher und Bielefelder Schulen zeigten im neuen Kindermusical der „Kulturbrücke Cantara“, wie wichtig Freundschaft für uns alle ist. Stifterin Liz Mohn betonte, dass es solche Projekte braucht, damit Kinder ihre Talente und Begabungen entdecken. Auch von der GSS waren Kinder aus den Jahrgängen 5 und 6 dabei!
Selbst die „Ehrlich Brothers“ als prominentestes Zauberer-Duo Deutschlands wären wohl fasziniert von der Magie gewesen, die am vergangenen Wochenende auf der Bühne des Gütersloher Theaters herrschte. Dort verzauberten rund 150 Kinder aus vier Gütersloher und zwei Bielefelder Schulen das Publikum gewissermaßen nach allen Regeln der Kunst: Sie sangen, tanzten, hüpften, scherzten, schauspielerten und entfalteten damit Szene für Szene das Stück „Die magische Kugel“, das sie in den zurückliegenden Wochen und Monaten mitentwickelt und dann fleißig einstudiert hatten. Umjubelt von ihren Familien und den rund 450 Mitschüler:innen auf den Sitzen, erzählten sie eine Geschichte über Freundschaft und darüber, was es heißt, anderen zu vertrauen.
„Die magische Kugel“ ist das neue Kindermusical des Projekts „Kulturbrücke Cantara“, das gemeinsam von der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung sowie dem Bielefelder Verein „Gesellschaft in Bewegung“ getragen und als einzige Initiative dieser Art vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Inzwischen beteiligen sich sechs Schulen an dem Projekt: die Gütersloher Grundschulen Blankenhagen, Kattenstroth und Sundern, die Geschwister-Scholl-Realschule sowie die Bielefelder Grundschulen Ummeln und Martinschule. Von den ersten Ideen bis zur Bühnenpremiere werden die Schüler:innen von Theater-, Tanz-, Instrumental- und Gesangspädagog:innen begleitet und von ihren Lehrer:innen tatkräftig unterstützt.
Stifterin Liz Mohn erklärte vor Beginn der Aufführung: „Jedes Kind hat Talente und Begabungen. Diese warten nur darauf, entdeckt und gefördert zu werden. Das ist genau das, was wir mit unserem Projekt ‚Kulturbrücke Cantara‘ erreichen wollen. ‚Cantara‘ heißt auf Arabisch ‚Brücke‘. Denn Musik baut Brücken der Verständigung zwischen den unterschiedlichen Kulturen, Nationen und Religionen der Welt.“ Liz Mohn bedankte sich bei Leila Benazzouz, die als Projektmanagerin der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung erneut die musikalische und künstlerische Gestaltung geleitet hatte.
Im neuen Musical schreiben die Kinder die Handlung fort, die sie in „Die Glücksformel“ im vergangenen Jahr zur Aufführung gebracht hatten. Nachdem sie dort als Nachwuchs-Forscher:innen zur Erkenntnis gelangt waren, dass der Schlüssel zum Glück in ihnen selbst liegt, wollen sie eigentlich nur noch fix die Bühne aufräumen. Doch dabei berühren einige besonders Neugierige unter ihnen eine geheimnisvolle Kugel und zack – sind sie gefangen in einem magischen Labyrinth und voneinander getrennt. Bei dem Versuch, einander wiederzufinden, müssen sie auf ihre Freundschaft vertrauen, ehrlich zu sich selbst sein und anderen dabei helfen, den Zauberbann zu brechen. Natürlich gelingt es ihnen am Ende, nicht ohne die Einsicht: „Freundlichkeit sprengt alle Ketten“.
Es sind diese so fröhlich-leicht vorgetragenen und zugleich so tiefgründigen, wahren Botschaften, die einen Teil des Erfolgs der „Kulturbrücke Cantara“ ausmachen. Die Kinder sollen hier neue Fähigkeiten und Leidenschaften entdecken, sich in verschiedenen Kunstformen ausprobieren, ihre Persönlichkeit stärken und entfalten, mehr Verständnis füreinander aufbringen und vieles mehr. Doch sie geben auch immer den Erwachsenen etwas Wichtiges mit auf den Weg und erinnern sie an Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten und doch häufig verloren gegangen sind.
Was inmitten der Magie noch zum Vorschein trat: Die Kindermusicals der „Kulturbrücke Cantara“ entwickeln sich beständig weiter. Das betrifft zum einen die Formen der Inszenierung, bei der zunehmend digitale Elemente zum Einsatz kommen, wie in diesem Fall ein überdimensionales virtuelles Wesen als „Geist“ der magischen Kugel. Zugleich wird das Ensemble der kleinen Künstler:innen immer vielfältiger und bunter. Kinder aus 15 verschiedenen Herkunftsländern wirkten an der neuen Aufführung mit und sangen Lieder auf Französisch, Spanisch, Schwedisch und Isländisch. Da überrascht es kaum, dass die Kinder auf die Frage von Liz Mohn nach dem möglichen Motto des Kindermusicals im nächsten Jahr den Vorschlag „Weltreise“ machten.